Microsoft und X unterstützen KOSA, das umstrittene Gesetz zur Online-Sicherheit von Kindern
Microsoft und X haben ihre Unterstützung für KOSA angekündigt, den umstrittenen Gesetzentwurf, der Kinder vor Schaden im Internet schützen soll. Der Gesetzentwurf, über den derzeit im Kongress debattiert wird, würde Online-Plattformen dazu verpflichten, Altersverifikationssysteme, Richtlinien zur Inhaltsmoderation und elterliche Kontrollen einzuführen. Der Gesetzentwurf wurde von Bürgerrechtsgruppen kritisiert, die argumentieren, dass er die freie Meinungsäußerung, die Privatsphäre und die Innovation beeinträchtigen würde.
In einer gemeinsamen Erklärung erklärten Microsoft und X, dass sie glauben, dass KOSA ein notwendiger Schritt ist, um die Sicherheit und das Wohlbefinden von Kindern im Internet zu gewährleisten. Sie sagten, dass sie mit Gesetzgebern und Interessenvertretern zusammengearbeitet haben, um Feedback und Vorschläge zur Verbesserung des Gesetzes zu liefern. Sie sagten auch, dass sie in ihre eigenen Technologien und Tools investiert haben, um Eltern und Kindern zu helfen, sich sicher und verantwortungsvoll in der Online-Welt zu bewegen.
Microsoft und X sind nicht die einzigen Tech-Giganten, die ihre Unterstützung für KOSA zum Ausdruck gebracht haben. Anfang dieses Monats gaben auch Y und Z Erklärungen zugunsten des Gesetzentwurfs ab und erklärten, dass sie das Ziel teilen, ein sichereres und zuverlässigeres Internet für alle zu schaffen. Einige kleinere Plattformen und Branchengruppen haben sich jedoch gegen den Gesetzentwurf ausgesprochen, da er ihnen kostspielige und unrealistische Belastungen auferlegen und die Vielfalt und Kreativität des Online-Ökosystems beeinträchtigen würde.
Die KOSA-Debatte spiegelt die wachsende Besorgnis über die Auswirkungen von Online-Schäden auf Kinder wider, insbesondere im Gefolge der Pandemie, die ihre Exposition gegenüber digitalen Geräten und Plattformen erhöht hat. Laut einem aktuellen Bericht des Pew Research Centers geben 59% der Eltern an, dass sie sehr oder etwas besorgt über die Online-Sicherheit ihrer Kinder sind, während 48% sagen, dass sie sehr oder etwas besorgt darüber sind, dass ihre Kinder unangemessenen oder schädlichen Inhalten ausgesetzt sind.
KOSA ist nicht der erste Versuch, Online-Plattformen im Namen des Kinderschutzes zu regulieren. 1998 verabschiedete der Kongress das Gesetz zum Schutz der Privatsphäre von Kindern im Internet (Children’s Online Privacy Protection Act, COPPA), das Online-Dienste verpflichtet, die Zustimmung der Eltern einzuholen, bevor sie persönliche Daten von Kindern unter 13 Jahren sammeln. Im Jahr 2019 verhängte die Federal Trade Commission (FTC) eine Geldstrafe in Höhe von 170 Millionen Dollar gegen Google, weil es gegen COPPA verstoßen hatte, indem es ohne elterliche Zustimmung Daten von Kindern auf YouTube sammelte.
Das KOSA geht jedoch in Bezug auf den Anwendungsbereich und die Anforderungen über das COPPA hinaus. Es würde für alle Online-Plattformen gelten, auf die Kinder unter 18 Jahren zugreifen können, unabhängig davon, ob sie persönliche Daten sammeln oder nicht. Es würde Online-Plattformen auch dazu verpflichten, proaktive Maßnahmen zu ergreifen, um schädliche Inhalte wie Cybermobbing, sexuelle Ausbeutung, Selbstbeschädigung, Hassreden und Fehlinformationen zu verhindern, zu erkennen und zu entfernen. Sie würde es Eltern auch ermöglichen, Grenzen und Präferenzen für die Online-Aktivitäten ihrer Kinder festzulegen, wie z.B. die verbrachte Zeit, die angesehenen Inhalte und die geknüpften Kontakte.
Die Befürworter von KOSA sagen, es sei eine längst überfällige und notwendige Aktualisierung der bestehenden Gesetze zum Schutz von Kindern im Internet. Sie sagen, es würde einen konsistenteren und umfassenderen Rahmen schaffen, an den sich Online-Plattformen halten müssten, und Eltern mehr Kontrolle und Wahlmöglichkeiten über die Online-Erfahrungen ihrer Kinder geben. Außerdem würden die Online-Plattformen einen Anreiz erhalten, innovativ zu sein und über Sicherheitsfunktionen zu konkurrieren, anstatt über Engagement-Metriken.
Kritiker von KOSA sagen, es sei ein fehlgeleiteter und überzogener Versuch, Sprache und Meinungsäußerung im Internet zu regulieren. Sie sagen, es würde die Rechte von Kindern und Erwachsenen nach dem Ersten Verfassungszusatz verletzen, indem es legale und legitime Inhalte zensiert, die manche als schädlich ansehen. Sie sagen auch, dass es die Rechte von Kindern und Erwachsenen nach dem vierten Verfassungszusatz verletzen würde, da ihre persönlichen Daten und Online-Aktivitäten ohne ihre Zustimmung an Dritte weitergegeben werden. Sie sagen auch, dass es Innovation und Wettbewerb im Online-Sektor abwürgen würde, indem es einzigartige Standards vorschreibt, die große, etablierte Plattformen gegenüber kleinen, aufstrebenden Plattformen bevorzugen.
Die Passage bezieht sich auf eine kürzlich stattgefundene Veranstaltung, bei der Microsoft seine Unterstützung für den Child Online Safety Act (KOSA) zum Ausdruck brachte, ein umstrittenes Gesetz, das Kinder vor den potenziellen Gefahren sozialer Netzwerke schützen soll. Diese Erklärung wurde während einer Anhörung abgegeben, bei der fünf CEOs großer Technologieunternehmen, darunter X (früher Twitter), gefragt wurden, ob ihre Unternehmen die KOSA-Gesetzgebung unterstützen würden.
Linda Yaccarino, CEO von X, bejahte die Frage und erklärte, dass man KOSA unterstütze und sich für dessen Beschleunigung einsetzen werde, wobei sie die Verpflichtung betonte, eine Plattform für Teenager zu bieten, die eine Stimme haben wollen. Diese Antwort war insofern bemerkenswert, als dass ihr die von einigen der anderen CEOs verwendeten Einschränkungen fehlten. Obwohl KOSA noch kein Gesetz ist, zeigte die Erklärung, dass X das Gesetz unterstützt.
In einer anschließenden Erklärung gegenüber TechCrunch bestätigte X seine Unterstützung für KOSA und ein Sprecher sagte: «Wir unterstützen den Child Online Safety Act und werden daran arbeiten, die Meinungsfreiheit für alle Gruppen zu erhalten. Mit dieser Entwicklung schließen sich Microsoft und X der Forderung nach Online-Sicherheitsmaßnahmen an, insbesondere für Kinder, die sich zunehmend Sorgen über die Auswirkungen sozialer Netzwerke auf ihr Wohlbefinden machen.